Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion fordert, dass die Bundesgesellschaft für Endlagerung nicht nur dicht besiedelte Regionen, sondern auch stark vom Tourismus abhängige Regionen auslässt
Derzeit sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bundesweit nach Standorten für Atommüll-Endlager. Laut neuester Bekanntmachung kommt nahezu ganz Brandenburg in Frage, darunter auch dicht besiedelte Regionen wie Potsdam, die jedoch in einem zweiten Schritt ausgefiltert werden sollen. Betroffen sind jedoch auch Standorte in touristischen Gebieten wie dem Spreewald oder dem Ruppiner Seenland.
Ein konkretes Beispiel ist der Touristenort Rheinsberg. In diesem Gebiet befinden sich allein drei potentielle Endlager-Standorte in alten Salzstöcken. Doch seit über 150 Jahren ist Rheinsberg ein beliebtes Ausflugsziel. Abermillionen wurden von Land, Kommunen und privaten Unternehmen investiert, um nach der Wende den Tourismus wieder aufzubauen. Dies gelang auch: Rheinsberg ist heute nach Potsdam die Stadt mit den zweitmeisten Touristen in Brandenburg. Im Ruppiner Seenland hängen tausende Arbeitsplätze direkt und indirekt am Kultur-, Wasser- und Wander-Tourismus.
Mit einem Atommüllendlager in touristischen Gebieten wäre der Ruf der Region ruiniert. All der Aufwand zum Wiederaufbau des Tourismus wäre umsonst gewesen. Schon ein lediglich drohendes Atommüll-Endlager wird Investitionen in den Tourismus hemmen.
Unser Forderung daher: Bei der Standortwahl für Atommüllendlager müssen neben Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte auch stark touristisch geprägte Regionen ausgelassen werden!
Wir hatten bereits im Februar in einer Pressekonferenz diese Forderung gestellt und bekräftigen diese Position hiermit noch einmal.
„Brandenburg trägt schon die Lasten der Energiewende“ – SVZ, 12.02.2020
Presseecho:
„Niemand will ein Endlager, aber trotzdem brauchen wir es“ – rbb, 28.09.2020