Am vergangenen Sonntag beging die Jüdische Gemeinde im Land Brandenburg das Jubiläum zu ihrer 30-jährigen Wiedergründung. Etwa 150 Gäste kamen zu dem Festakt im Bildungszentrum Hirschluch in Storkow.
So konnte die Antisemitismusbeauftragte Diana Sandler Vertreter jüdischer Gemeinden aus verschiedenen Landkreisen sowie der Landespolitik willkommen heißen. Unter Moderation von Péter Vida (Landtagsabgeordneter, Vorsitzender des Migrationsbeirates Barnim) richteten unter anderem Vertreter des Zentralrats der Juden, des Zentralrats der Muslime sowie der evangelischen Kirche Ansprachen an die Anwesenden. Schriftliche Grußworte kamen von Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Petra Budke erklärte vor Ort, wie wichtig das friedliche Zusammenleben und die Stärkung jüdischen Lebens ist. Für die SPD warb der religionspolitische Sprecher Johannes Funke für eine konstant starke Unterstützung durch den Landtag. Péter Vida betonte die enorme die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs und sprach sich für eine klare Formulierung in der Landesverfassung zur Stärkung der jüdischen Kultur aus.
Der Ansprechpartner für Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit des Brandenburger Polizeipräsidenten, Andreas Wimmer, wies auf den besorgniserregenden Anstieg antisemitischer Straftaten hin und sagte der Jüdischen Gemeinde den vollen Schutz des Staates zu. Zudem richteten Bürgermeister bzw. deren Vertreter verschiedener Gemeinden, darunter Storkow, Fürstenwalde und Bernau, Grußworte an die Anwesenden.
Ein Höhepunkt des Festaktes war die feierliche Übergabe einer Torarolle durch die Jüdische Gemeinde Mönchengladbach. Diese wurde durch Landesrabbiner Ariel Kirzon und anwesende Holocaustüberlebende in Empfang genommen. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Landespolizeiorchester Brandenburg.
Veranstalterin Diana Sandler warb für eine weitere Aktivierung der jüdischen Gemeinden und Zusammenarbeit mit den demokratischen Parteien.
Fotos von Alex Aehnig