Sanierung ehemaliger Tagebaue – Potentiale in der Lausitz für die Entwicklung von Wirtschaft und Erneuerbaren Energien nutzen
Am 13.07.2022 trafen sich Christine Wernicke (BVB / FREIE WÄHLER), Thomas Neumann von der LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG) und Michael Pohl (BVB / FREIE WÄHLER – Referent SLausitz) in Welzow.
Herr Neumann erläuterte, wie die Kompensation von bergbaubedingten Eingriffen und die Wiedernutzbarmachung und Rekultivierung in der Bergbaufolgelandschaft berücksichtigt und umgesetzt wird. Unterschiedliche Nutzflächen für die Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz sowie für Erneuerbare Energien sollen auf der neuen Landschaft entstehen.
Zum Teil wurden die Pflanzungen bereits durchgeführt und auch die landwirtschaftliche Nutzung ist auf einigen Flächen bereits zu sehen. Die Neugestaltung der Standortbedingungen und die technologischen Rahmenbedingungen stellen große Herausforderungen dar. An die Oberfläche gelangtes Pyrit versauert bei seiner Verwitterung den Boden und bildet Eisenoxid-Schlämme. Das Massendefizit durch die Entnahme riesiger Mengen an Kohle lässt wiederum zwangsläufig ein „Loch“ zurück, das die Planer dann zumeist als Tagebaurestsee gestalten.
Aber durch die Neugestaltung ergeben sich interessante Chancen. So kann sie langfristige Wirtschaftsgrundlagen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen unter Einbeziehung aller Nutzungsarten und Erneuerbarer Energien schaffen. Aber auch die Entwicklung regionaltypischer und wertvoller Flächen (z.B. Mischwald, Renaturierung, Sondernutzungen) sowie die Gestaltung strukturreicher Landschaften als Erholungs- und Erlebnisräume wären möglich.
Kurzum: Die Renaturierung kann die Landschaft im Rahmen des Aushubs und der gesetzlichen Regelungen so gestalten, wie es gewünscht wird. So könnten – wenn gewünscht und rechtlich ermöglicht – auch große Flächen für Photovoltaikanlagen entstehen. Was dazu führt, dass die Photovoltaik weniger Flächen auf fruchtbarerem Ackerland oder in Siedlungsnähe benötigt. Die Möglichkeiten sind da – man müsste sie nur nutzen.
Einen Antrag, gezielt die Ansiedlung von Photovoltaikanlagen auf ehemaligen Tagebauflächen zu fördern, hatten wir bereits Anfang des Jahres gestellt. Leider wurde er von SPD, CDU und Grünen abgelehnt. Doch wir werden uns weiter dafür einsetzen, die Potentiale der ehemaligen Tagebauflächen zu nutzen, ohne Bürger, Landwirtschaft und Natur zu schädigen.