Landesregierung will aktuell keine Weiterentwicklung des Schülertickets – BVB / FW-Fraktion fordert Koalition auf, Wort zu halten und endlich ein günstiges Schülerticket zu ermöglichen
In Berlin ist das Schülerticket seit Jahren kostenlos. Nicht so in Brandenburg. Für ein einziges Schulkind und einen einzigen Landkreis als Geltungsbereich zahlen Eltern hier 715,10 Euro im Jahr. Wer seine Kinder im VBB-Gesamtnetz fahren lassen will, zahlt sogar happige 1.612,80 Euro – pro Kind! In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, CDU und Grüne als Maßnahme der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes für Schülerinnen und Schüler für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs eigentlich Verbesserungen vereinbart.
Nach ersten Prüfungen im Jahr 2021 wurden die Ergebnisse am 1. September 2021 dem Beirat der Verkehrsunternehmen und dem Beirat der Gesellschafter des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) vorgestellt. Seither ist fast ein Jahr vergangen, ohne dass die Landesregierung Verbesserungen eingeführt oder auch nur vorgeschlagen hat. Die Landtagsabgeordnete Christine Wernicke (BVB / FREIE WÄHLER) hakte daher mit einer Kleinen Anfrage und einer anschließenden Nachfrage nach.
Antwort der Landesregierung: In den Ministerien ist in all den Monaten nichts zur Verbesserung des Schülertickets geplant worden. Laut eigener Aussage sei die Landesregierung mit der Einführung und Umsetzung des 9-Euro-Tickets überlastet. Aufgrund der mit den derzeitigen Haushaltsverhandlungen verbundenen finanziellen Unsicherheiten sei es „gegenwärtig nicht möglich eine Aussage darüber zu treffen, wie die im Koalitionsvertrag vereinbarten Verbesserungen für Schülerinnen und Schüler in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden können“, so die Landesregierung wörtlich.
Christine Wernicke hierzu: „Schulen, Sport- und Freizeitmöglichkeiten sind vor allem im ländlichen Raum nur selten in Laufreichweite. Kostengünstige Schülertickets dienen daher der Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen, was zurecht in der Verfassung des Landes Brandenburg als Ziel verankert ist. Wir werden daher im Landtag weiter Druck machen, damit die versprochenen Erleichterungen endlich umgesetzt werden. Wir fordern die Koalition auf, Wort zu halten und nicht zum wiederholten Male Brandenburgs Kinder und Eltern im Stich zu lassen.“
