Ilona Nicklisch zum Antrag von CDU, SPD, Grüne „Lehren aus der Pandemie ziehen“ – 14.09.2022

14. Sep 2022

Rede von Ilona Nicklisch in Textform:

Frau Nicklisch (BVB/FW):

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Gäste! Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger! Die Pandemie hat uns in der Vergangenheit alle hart und unerwartet getroffen, Familien und Kinder in besonderem Maße. Eingeschränkter Kita-Zugang, Schulschließungen sowie Distanz- und Wechselunterricht haben Eltern und Kinder vor große Herausforderungen gestellt. Eltern wurden kurzerhand zu Lehrern und Erziehern, und ganz nebenbei durfte oder musste man noch seinen Job erledigen. Man kann es nicht oft genug sagen: Vielen Dank an alle Familien.

(Beifall BVB/FW, SPD und GRÜNE)

Viel Kraft für alle Familien, die es schwer getroffen hat in dieser schwierigen Zeit, und viel Zuversicht für alle Familien, die jetzt noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen haben! Nun heißt es weiter nicht nur Danke sagen, sondern auch Danke zeigen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir als BVB/FREIE WÄHLER legen sehr viel Wert auf Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung.

(Beifall BVB/FW)

Deshalb begrüßen wir sehr, dass die Landesregierung die Handlungsempfehlungen des Familienbeirates aufgreifen will. Der Familienbeirat empfiehlt zum Beispiel, Beteiligungsstrukturen zu entwickeln, in denen Familien zu Wort kommen, um ihre Bedarfe und Interessen gegenüber Politik und Verwaltung zu formulieren. Dabei sollen insbesondere auch die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen nach § 18a der Brandenburgischen Kommunalverfassung Beachtung finden. Jugendwerkstätten werden dabei als ein mögliches Instrument genannt.

Des Weiteren empfiehlt der Familienbeirat, familienrelevante Informationen niedrigschwellig zugänglich zu machen. Dafür müssen sich verschiedene soziale Stellen besser vernetzen, denn bisher ist das Angebot von Hilfs- und Unterstützungsleistungen zu intransparent. Das sieht nicht nur der Familienbeirat so; das sieht unsere Fraktion genauso.

(Beifall BVB/FW)

In unseren Augen muss es in jeder Kommune eine zentrale Anlaufstelle geben, die auch und insbesondere die bildungsferneren Familien durch den Dschungel an Angeboten und Förderanträgen führt. Das Initiieren von Hilfsprogrammen und Beratungsstellen ist nur der erste Schritt. Die Stellen auch an den Mann zu bringen – das ist der schwierige Part; aber das ist der Part, auf den es ankommt.

Ein Punkt, der uns in diesem Antrag besonders gefreut hat, ist, dass der Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit zu widmen sei. Dem stimmen wir nicht hundertprozentig, sondern tausendprozentig zu.

(Beifall BVB/FW)

Lassen Sie mich deshalb an dieser Stelle noch einmal an die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Schulgesundheitsfachkräfte erinnern – ich werde es immer wieder tun!

(Beifall BVB/FW und DIE LINKE)

Wir werden dem Antrag zustimmen und sind gespannt, wie die Landesregierung die einzelnen Forderungen umsetzen wird.

Gestatten Sie mir abschließend noch ein paar kurzgefasste Forderungen zu, um Familien und insbesondere Kinder zu stärken: Das Konstrukt Schule muss endlich langfristig so strukturiert werden, dass alle an einem Strang ziehen. Lehrer, Erzieher, Logopäden, Ergotherapeuten, Schulsozialarbeiter, Schulbegleiter, medizinisches Personal, Jugendamt – sie alle müssen als ein Team im Lern- und Lebensort Schule gesehen werden.

Die Zuständigkeiten müssen sich endlich so ändern, dass uns die Bürokratie keine Steine in den Weg legt, sondern dass zum Wohle der Kinder und der Jugendlichen und ihrer Eltern agiert werden kann. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall BVB/FW sowie des Abgeordneten Bretz [CDU])

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