Balkonkraftwerke: SPD, CDU, Grüne und AfD halten an nutzloser Bürokratie fest

27. Jan 2023

BVB/FW-Initiative zur Entbürokratisierung von Steckersolaranlagen – SPD, CDU, Grüne und AfD wollen überflüssige Bürokratie beibehalten

Balkonsolaranlagen sind eine kleine, aber günstige Möglichkeit eine Teil des eigenen Strombedarfs selbst zu decken. Selbst für Mieter oder Eigentümer von Eigentumswohnungen ohne eigenes Dach. Leider werden die Anlagen in Deutschland noch immer mit Bürokratie behindert. Im Gegensatz zu unseren Nachbarländern – wo der Staat sie teilweise so unkompliziert behandelt wie einen Elektrogrill oder einen Kühlschrank. Stecker in die Steckdose – fertig. Keine Anmeldung oder Genehmigung notwendig!

Für die SPD lieferte die Abgeordnete Kornmesser ein widersprüchliches Bild. Erst betonte sie, wie sinnvoll die und einfach die Anlagen sind. Die geringeren Anforderungen, die der VDE ankündigt würden reichen – die Pflicht zur Anmeldung samt sinnloser Bürokratie solle aber bleiben. Eine Woche zuvor hatte ihre SPD-Kollegin Grit Schkölziger die jahrelange bürokratische Schikane als angeblich notwendig verteidigt. Die Frage, warum Luxemburger Bürger ohne diese „Notwendigkeit“ auskommen, hat sie bis heute nicht beantwortet.
 
Der AfD-Abgeordnete Kubitzki war da einer Meinung mit der SPD. Mit der Begründung „Balkonkraftwerke können die Energiewende nicht retten“ weigerte sich auch die AfD, die Bürokratie abzubauen.

Nächster Beitrag: Dr. Ludwig CDU war krankheitsbedingt nicht mal anwesend. Unter den verbleibenden Abgeordneten fand sich niemand, dem das Thema wichtig genug war.

Für die Linke beschwor Sebastian Walter die energetische Revolution und verwies auf den Begriff „Guerilla-Photovoltaik“. Den BVB / FREIE WÄHLER Abgeordneten Dr. Philip Zeschmann, der den Antrag vorgestellt hatte, nannte er daher „Commandante Zeschmann“. Das entbehrte nicht einer gewissen Komik. Aber immerhin unterstützte die Linke das Vorhaben, die Bürokratie abzubauen.

Erneut doppeltes Spiel der Grünen

Besonders peinlich war das Verhalten der Grünen. Diese sollten eigentlich FÜR dezentrale Erneuerbare Energien sein. Öffentlich hatte der Abgeordnete Clemens Rostock (Grüne) in der Presse auch Sympathie für unseren Antrag bekundet. Nur um im Landtag dagegen zu argumentieren und die Ablehnung anzukündigen. Das doppelte Spiel – Öffentlich das eine behaupten und dann im Landtag das Gegenteil abstimmen – scheint bei den Grünen inzwischen zu Gewohnheit zu werden. Angefangen mit den gestrichenen Bahnlinien RB63, RB73 und RB74, fortgesetzt mit der Nicht-Rückzahlung der verfassungswidrigen Rückmeldegebühren der Studenten und nun bei der verweigerten Entbürokratisierung der Balkonkraftwerke.

Minister Steinbach (SPD) wiederum meinte, man solle das dem VDE überlassen, der kläre das schon. Also dem VDE, der seit 5 Jahren mittels regulatorischer Schikane die Verbreitung von Steckersolargeräten behindert. Zumal der VDE nur die Regeln für die Geräte festlegt. Die Anmeldung selbst kann er gar nicht abschaffen – denn die ist Folge von Bundesgesetzen und Verordnungen der Bundesregierung. Folglich plädiert auch Minister Steinbach für die dauerhafte Fortsetzung sinnloser Bürokratie.

So können wir nur hoffen, dass die unsinnige Anmeldepflicht und die Quasi-Genehmigungspflicht durch die lokalen Netzbetreiber auch ohne zusätzlichen Druck aus Brandenburg irgendwann zustande kommt. Wir werden den öffentlichen Druck jedenfalls aufrecht erhalten – und weiter die Abschaffung der Meldepflichten fordern.

Immerhin: Ein erster Erfolg ist bereits vermelden. Einen Tag nach Einreichung unseres Antrages und unserer Pressekonferenz und verschickte der VDE ein Rundschreiben. In diesem fordert er Lockerungen bei den Genehmigungen. Etwa die Akzeptanz aller Arten von Stromzählern. Auch auf die Spezialsteckdosen könne verzichtet werden. Alles seit Jahren bestehende Schikanen, die der VDE selbst durch seine Regeln eingeführt hatte. Doch es ist erstaunlich, welche Wirkung öffentlicher Druck hat. Also heißt es jetzt: Nicht nachlassen!

Weitere Beiträge

Bilanz: Bildungspolitik / Schulwege

Bilanz: Bildungspolitik / Schulwege

Bildung ist das höchste Gut. Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unserer Kinder. Eine gute Bildung ebnet den Weg für persönliches Wachstum, berufliche Chancen und damit für eine...

mehr lesen

Danke für Ihren Besuch

Diese Seite wird nicht mehr gepflegt, bleibt jedoch weiterhin bestehen und gewährt einen Überblick über die parlamentarische Arbeit von BVB / FREIE WÄHLER während der 7. Wahlperiode (2019–2024). Für Fragen und Themenanregungen wenden Sie sich bitte an den Landesverband BVB / FREIE WÄHLER.