Finanziell angeschlagene Gemeinde Chorin will Kloster nicht mehr betreiben – das Kloster braucht einen neuen Träger!
Die Gemeindevertretung Chorin hatte Ende Februar beschlossen, dass der Amtsdirektor die Vertragsverhandlungen mit dem Land Brandenburg zur Weiterbewirtschaftung der Klosteranlage sowie der Tagungs- und Veranstaltungsräume durch die Gemeinde Chorin als Träger des Eigenbetriebs zu beenden hat. Das Land konnte trotz vorherige lange Gespräche mit der Gemeinde keine Einigung für einen Weiterbetrieb erzielen. Das Risiko der steigenden Inflation, fehlender und weniger werdender Fördergelder war der Gemeinde, die sich selbst kurz vor dem Haushaltssicherungskonzept befindet, sei zu groß.
Demnach wurde der Amtsdirektor beauftragt, den derzeit 10 Angestellten des Eigenbetriebes zu kündigen und diesen zum Ablauf des 31.12.2023 aufzulösen. Das Land hatte zuvor laut Pressemitteilung zwar in Aussicht gestellt, dass es am Geld nicht scheitern solle. Doch wie diese Mittel zukünftig zwischen Land und Kommune fließen und bereitgestellt werden, konnte die Landesregierung nicht genau ausverhandeln. Hierzu erklärt Landtagsabgeordneter Péter Vida: „Dies ist kein tragbarer Zustand. Insbesondere mit Blick auf ein solch wichtiges Kulturgut und den dortigen möglichen Verlust von 10 Arbeitsplätzen können wir uns mit dem Verhandlungsergebnis nicht zufriedengeben. Das Land muss sich hier mehr bewegen. Es geht um ein Wahrzeichen der Mark Brandenburg.“
Frage im Landtag – Land hat noch keine Lösung
Péter Vida befragt die Landesregierung zur Zukunft des Klosters Chorin (ab 17:35) – Fragestunde im Landtag vom 23.03.2023
So stellte Péter Vida der Landesregierung die Frage, wie diese gedenkt, die Zukunft des Klosters und seiner Angestellten dauerhaft zu sichern. Hierauf antwortete Ministerin Lange, dass die Zukunft des Klosters ungewiss sei. Sie stimmte zu, dass die aktuelle Situation keine tragbare Lösung ist. Das Land ist Besitzer des Klosters und dieses sei von großer kultureller Bedeutung. Eine Einzäunung wäre keine Lösung.
Die Ministerin behauptete, der finanziell klammen Gemeinde Gemeinde deutlich entgegen gekommen zu sein. Diese sieht angesichts von Preissteigerungen zu hohe Risiken und hat daher den Betrieb nicht mehr zu übernehmen. Dies nehme sie zur Kenntnis, schiebt die Verantwortung jedoch auf die Gemeinde – sie habe guten Willen gezeigt. Ab 2024 wäre die Landesregierung für die Verkehrssicherung zuständig. Die Landesregierung selbst würde das Kloster jedenfalls nicht betreiben.
Vida hakte mit weiteren Fragen nach. Stellt die Landesregierung die zugesagten Gelder gegebenenfalls auch anderen Betreibern zur Verfügung? Zudem kam von der Landesregierung die Aussage, dass es am Geld nicht scheitern solle. Bedeute dies, dass das Land auch bereit wäre, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen? Immerhin drängt die Zeit – in 9 Monaten gibt es keinen Betreiber mehr. Eine konkrete Lösung konnte die Ministerin jedoch nicht präsentieren. Die Ministerin gestand auf konkrete Nachfrage ein, dass mit der Kirche als potentiellem Betreiber bisher noch gar keine Gespräche geführt wurden.
Péter Vida und die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion werden im Landtag am Thema Kloster Chorin dran bleiben. Und erst locker lassen, wenn der Erhalt und Betrieb des kulturell und touristisch bedeutsamen Klosters langfristig sichergestellt ist.