Rede von Christine Wernicke in Textform:
Frau Christine Wernicke (BVB/FW):
Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für die vielen Hinweise, für die vielen Anregungen. Ich will einfach einmal mit dem Maßnahmenprogramm von 2014 anfangen – das ist ja das, was beschlossen wurde, und das, was die Landesregierung jetzt umsetzt. Wenn Sie dort reinschauen, sehen Sie: Da steht etwas von „Kulturlandschaft Spreewald“. Diesen Begriff finden Sie, und die Kulturlandschaft, der Spreewald, soll erhalten bleiben. Dann sollten Sie das auch tun.
Es ist schön, dass diese Veranstaltung in der Lieberoser Heide mit vier Abgeordneten des Landtages stattgefunden hat. Ich finde es richtig gut, dass es dort viel Akzeptanz und Zustimmung für Wildnisflächen gab. Richten Sie sie doch dort ein; da passt das doch wunderbar. Dann ist uns schon geholfen.
(Beifall BVB/FW und AfD)
Der zweite Schwerpunkt: Wir reden ja darüber, dass auch Bergbaufolgelandschaften in Betracht kommen sollen. Wenn man das 66-seitige Gutachten des PBD von gestern gelesen hat, weiß man, dass es der Landesregierung Möglichkeiten aufzeigt, wie auf Bergbaufolgelandschaften auch Wildnisgebiete eingerichtet werden können. Mit gutem Willen ist das alles machbar – und gesundem Menschenverstand, möchte ich hinzufügen.
(Beifall BVB/FW)
Anke Schwarzenberg, es ist richtig: Es geht um eine offene und transparente Umsetzung und die Verdeutlichung der Ziele der Landesregierung. Wir haben anhand meiner Kleinen Anfrage festgestellt, dass die vier Gespräche, die der Minister mit der im ALUK erwähnten Bürgerinitiative geführt haben will, aus dem letzten Jahr sind. Das sind keine aktuellen Gespräche.
(Vida [BVB/FW]: Ach so!)
Vielleicht war das Herr Reichel, in Ihrer Vertretung. Das ist nichts Neues; das sind alte Sachen.
(Dr. Zeschmann [BVB/FW]: Ah! Was für eine Transparenz!)
Das ist nichts, was die konkreten Fragen der Menschen vor Ort beantwortet hätte.
(Beifall BVB/FW)
Zur Artenvielfalt – meine Kleine Anfrage war genau so formuliert: Welche Verbesserung hat sich für die Artenvielfalt ergeben? Welche Verschlechterung hat sich für die Artenvielfalt ergeben? Die Antwort war mager – Sie können es nicht benennen. Sie können nur sagen, dass sich bestimmte Arten in ihrem Umfeld – in ihren Revieren – besser entwickelt haben, aber mehr nicht. Das ist für ein Umweltministerium ein bisschen wenig!
(Beifall BVB/FW)
Ja, dieses Maßnahmenprogramm von 2014 sieht vor, dass 3 % Kernzone im Biosphärenreservat vorhanden sein sollen – das ist bereits vorhanden. Jeder weitere Quadratmeter Wildnis, den Sie jetzt ausweisen, ist zusätzlich. Die Menschen verstehen das sehr wohl.
(Beifall BVB/FW und AfD)
Man kann man sie auch nicht damit beruhigen, zu sagen: Das eine, die 3 %, ist das Totalreservat, und das andere ist ein Wildnisgebiet; das ist etwas völlig anderes.
(Vida [BVB/FW]: Ach so!)
Selbst Frau Hiekel hat gesagt, Kernzonen sind auch Wildnisgebiete. – Diese Quote hat der Spreewald schon längst erfüllt.
(Beifall BVB/FW und des Abgeordneten Drenske [AfD])
Ich möchte zum Schluss kommen. Ja, wir brauchen Wildnisflächen. Und der Minister sagt: Wir brauchen die Wildnisflächen, um für die Besucherströme aus Berlin ein attraktives Ausflugsziel zu bieten. (Zuruf: Nein, das hat er nicht gesagt! – Vida [BVB/FW]: Hat er gesagt!) – Hat er gesagt. Unfassbar! So ist es, wenn man in der Stadt gewählt wird und auf dem Land alles verändern will!
(Beifall BVB/FW und AfD)
Es wäre wirklich schön, wenn sich der Minister an seinen Amtseid erinnerte und für die Brandenburger und für die Spreewälder da wäre. – Danke.
(Beifall BVB/FW und AfD)