Lastenfahrräder in Brandenburg? Ein Blick hinter die Kulissen!
Unsere Landtagsabgeordnete Christine Wernicke hat in einer Kleinen Anfrage (Drucksache 7/8134) „Hotspots der Lastenfahrräder“ unter die Lupe genommen und einige interessante Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. Eigentlich sollen Lastenfahrräder dazu beitragen einen Teil der Verkehrswege auf das Rad zu verlagern, um so Lärm- und Abgasbelastungen, Staus und Parkraumprobleme zu reduzieren. Durch den vermehrten Einsatz von Lastenrädern soll eine Verbesserung der Lebens-, Umfeld- und Umweltqualität sowie Stärkung innovativer Anwendungen im Verkehrsbereich erreicht werden.
Es gibt sogar spezielle Förderprogramme für Lastenfahrräder in Brandenburg, z.B. die „Lastenradprämie“. Während 2021 noch 360 Anträge gestellt wurden und von den 650.000 € bereitgestellten Fördergeldern fast 70% abgerufen wurden. Waren es 2022 nur noch 207 Anträge. Bisher wurden im aktuellen Jahr nur etwa 10% der bereitgestellten Fördergelder abgerufen.
Schaut man sich die Anzahl der gestellten Förderanträge an, stellt man fest: In Berlin-fernen Landkreisen ist die Nachfrage nach Lastenfahrrädern gering. Die hohe Nachfrage konzentriert sich eindeutig in den Städten. Potsdam (65) und Potsdam-Mittelmark (59) führen die Statistik an, gefolgt von Barnim (29) und Oberhavel (26). Das bestätigt leider unsere Vermutung, dass fast nur in Städten tatsächlich Nachfrage besteht. Das Förderprogramm ist offensichtlich Klientelpolitik und gleichzeitig eine Benachteiligung des ländlichen Raumes.
Christine Wernicke betont: „Den direkten Mehrwert für den angestrebten Sinn, Lärm- und Abgasbelastungen, Staus und Parkraumprobleme zu reduzieren, kann man nicht verifizieren.“