370 Hektar Abholzung in Hohensaaten verhindert – BVB / FREIE WÄHLER begrüßt Rückzug der Lindhorst-Gruppe und schlägt Ausweisung als Wildnisgebiet vor
BVB / FREIE WÄHLER im Landtag Brandenburg begrüßt den Rückzug der Lindhorst-Gruppe von ihrem Photovoltaik-Projekt in Hohensaaten. Lindhorst plante die Abholzung von 370 Hektar – also 3,7 km² – gesundem Mischwald. Dieser ist das Bindeglied zwischen dem UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, dem Nationalpark Unteres Odertal und dem polnischen Landschaftsschutzpark Zehden. Der Wald hatte sich auf einem zu DDR-Zeiten als Tanklager genutzten Militärgelände gebildet.
Hierzu der Gruppensprecher Péter Vida (BVB / FREIE WÄHLER): „Rein formell galt die Fläche noch immer als Militärgelände. Auf solchen Flächen sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz vor, Photovoltaikanlagen massiv zu subventionieren. Entsprechend groß war das Interesse der Lindhorst-Gruppe, den gesunden Mischwald zu opfern, um von den hohen Subventionen zu profitieren. Aus ökologischer Sicht wäre dies reiner Irrsinn gewesen. Denn Photovoltaik auf ehemaligen Militärflächen wird subventioniert, weil es sich dabei normalerweise um zerstörte Natur handelt. Nicht so in Hohensaaten. Die Bundesregierung hätte hier die Vernichtung eines gesunden Mischwaldes noch mit hohen Subventionen aus Steuermitteln belohnt!“
Bereits seit Jahren kämpften daher die Bürgerinitiative „Pro Wald Hohensaaten“ und auch BVB / FREIE WÄHLER im Landtag Brandenburg gegen die geplante großflächige Abholzung. Mit Erfolg: Die Lindhorst-Gruppe hat das Projekt nun gestoppt, laut eigenen Aussagen auch wegen „öffentlichem Druck“. Für BVB / FREIE WÄHLER und den Naturschutz in Brandenburg ist dies ein großer Erfolg.
Es ergibt sich zudem nun die Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: „Die Landesregierung will zur Erfüllung von EU-Vorgaben große Flächen in Brandenburg als Wildnisgebiete ausweisen. Im Spreewald versucht sie das gegen den Willen der Bürger in einer von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft aus Kanälen, Baumreihen und Feldern, die ohne menschliche Einflüsse nicht bestehen kann. In Hohensaaten besteht hingegen eine Fläche von mehreren Quadratkilometern, die de facto bereits ein Wildnisgebiet ist und nur noch als solches ausgewiesen werden müsste. Und das würde sicher auch von der ansässigen Bevölkerung akzeptiert werden. Die Landesregierung sollte prüfen, ob eine solche Ausweisung möglich ist, etwa durch Ausübung eines Vorkaufsrechts oder Erwerb der Flächen. Wir werden hierzu eine Anfrage im Landtag stellen.“, so Vida.