Gesundheitsministerium weiß fast nichts über die eigene Impfkampagne gegen die Corona-Omicron-Variante
Sie lieferte nur einige wenige, und noch dazu unvollständige, Antworten auf die Fragen. Aus den gelieferten Zahlen geht hervor, dass die Impfquoten in Brandenburg an der Havel (5,67 %) und Potsdam (5,26 %) besonders hoch sind. Besonders niedrig sind sie in Elbe-Elster (2,08 %) und im Barnim (2,35 %).
Ob das die wahren Extremwerte sind, bleibt jedoch unklar. Denn für Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße legte die Landesregierung keine Zahlen vor. Eine Erklärung dazu gab es nicht, nicht einmal einen Hinweis, dass zwei Landkreise komplett fehlen.
Die Landesregierung schreibt lediglich, dass 3.835 Impfungen nicht zuzuordnen seien. Ob sich dahinter auch die fehlenden Landkreise verbergen oder ob deren Zahlen in der Statistik komplett fehlen, bleibt offen. Denn die Internetseite, auf die die Landesregierung als Quelle für die Gesamtzahl in Brandenburg verweist, wurde zwischenzeitlich aktualisiert.
Es ist unklar, welcher Anteil der Differenz von ca. 5.734 die möglicherweise komplett fehlenden Landkreise und wie viel zwischenzeitliche, neue Impfungen sind.
Insgesamt hätten sich laut Landesregierung in Brandenburg bis zum 14.01.2024 insgesamt 87.530 Menschen mit dem Impfstoff gegen die Corona-Omicron-Variante impfen lassen. Ist die Zahl korrekt, wären das gerade einmal 3,5 % der Bevölkerung. Zu den Kosten ihrer Impfkampagne kann die Landesregierung keine Aussagen treffen. Die Zahlen lägen noch nicht vor.
Auch wer wissen will, in welchen Einrichtungen die Impfungen stattfinden, erhält keine Antwort. Denn die Landesregierung verweist lediglich auf die Antwort auf eine andere Frage, die aber gar nicht beantwortet, in welchen Einrichtungen geimpft wird.
Christine Wernicke hierzu: „Die Landesregierung weiß in einigen Landkreisen nicht, wie viel geimpft wurde und bemerkt das nicht einmal. Sie weiß auch nicht, wie teuer die Impfkampagne ist. Und sie kann auch keine klare Antwort liefern, in welchen Einrichtungen geimpft wird. Es ist kein Ruhmesblatt für ein Gesundheitsministerium, das noch vor wenigen Monaten genau zu dieser Impfung aufrief.„