Bürgerbeteiligung: Landesregierung will keine 3D-Analyse von Windkraft und PV-Projekten

17. Mai 2024

Bürgerbeteiligung: 3D-Analysen könnten bei Einschätzung von Windkraft- und PV-Projekten helfen, aber Landesregierung führt sie nicht ein

In Brandenburg werden Jahr für Jahr zahlreiche riesige Windkraft – und Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung ist der Einfluss auf die Landschaft für die Bürger oft eine der wichtigsten Fragen. Sind die Anlagen vom Marktplatz, vom Wohngebiet oder von einem Aussichtspunkt aus sichtbar? Sieht das Dorf anschließend aus, als sei es eingeschlossen? Könnte ein Wald wenigstens einen Teil des Schalls schlucken oder ragen die Anlagen ohnehin darüber hinweg? Oft können die Bürger nur spekulieren und Vermutungen anstellen, sollen sich aber im Rahmen der Bürgerbeteiligung dennoch eine Meinung zum Projekt bilden.

Dabei wäre es problemlos möglich, Projekte vorab dreidimensional und interaktiv zu visualisieren. Bayern macht es vor. Vorhandene und geplante Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen werden dort dreidimensional auf einer 3D-Karte der Landschaft dargestellt. Samt Hügeln und Wäldern.  So lässt sich schon vorab von jedem beliebigen Punkt aus sehen, wie das neue Projekt in der Landschaft aussehen wird.

Landesregierung plant keine Einführung in Brandenburg

In einer Kleinen Anfrage hat sich unsere Landtagsabgeordnete Christine Wernicke nun danach erkundigt, ob die Landesregierung plant, etwas vergleichbares einzuführen. Die Antwort ist leider enttäuschend. Zwar sieht die Landesregierung durchaus die Vorteile, aber plant dennoch keine Einführung. Wernicke: „Leider reiht sich dies ein in eine lange Liste von Problemen bei der Bürgerbeteiligung in Brandenburg. So beantwortet das Landesamt für Umwelt telefonische Anfrage der Bürger nicht oder nur flapsig. Vor-Ort-Termine, bei denen die Bürger Fragen stellen könnten, bietet es nicht an und lehnt diese selbst auf Nachfrage unserer Landtagsabgeordneten ab. Und auch 3D-Analyse ist nicht gewollt. Dabei wäre der Aufwand relativ gering. Schließlich müsste nicht das Rad neu erfunden werden, sondern einfach das funktionierende System Bayerns übernommen werden. Aber vielleicht will die Landesregierung auch gar nicht, dass die Bürger sehen, was da vor ihren Haustüren geplant wird. Wir kämpfen weiter dafür, dass die Bürger vernünftig informiert werden und auch verbindlich mitentscheiden können.“

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „3D-Analyse von Windkraftanlagen“

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