Illegale Hundehaltung verhindern: Landesregierung muss in die Pflicht genommen werden

28. Feb. 2022

Seit Inkrafttreten der neuen Hundehalterverordnung im Jahr 2004 gilt: Wer in Brandenburg einen sogenannten Kampfhund halten möchte, muss sich sein Vorhaben von der örtlichen Ordnungsbehörde genehmigen lassen. Voraussetzung für eine Genehmigung ist hierbei der Erwerb eines entsprechenden Sachkundenachweises des Halters.

Kontrolliert wird dies bisher jedoch nicht, und auch für die Zukunft sind scheinbar keine Kontrollen angedacht. So antwortete die Landesregierung auf eine entsprechende Anfrage zu „Wirkungen und Aktualität der Rasseliste gefährlicher Hunde“ (Drs 7/4932) lediglich, dass eine „Überprüfung des Registrierungsstatus [in Brandenburg gehaltener Listenhunde] nach der Hundehalterverordnung nicht vorgesehen“ sei.

Die Folge dessen ist häufig illegale „Hinterhofhaltung“ von Vertretern als gefährlich geltender Hunderassen bis hin zur Haltung von in Brandenburg verbotenen Hunderassen wie Tosa Inu, American Staffordshire und Pitbull Terrier.

Auch hier sieht die Landesregierung jedoch keinen Grund zum Handeln. So teilte sie auf eine weitere Anfrage, wie sie denn plane, illegale Hundehaltung in Form von Nicht-Anmeldung anzeigepflichtiger Hunde, nicht genehmigter Haltung gefährlicher Hunde und der Haltung verbotener Hunderassen in Zukunft zu verhindern oder zu erschweren, ernsthaft mit, dass „für eine Verhinderung oder Erschwerung illegaler Hundehaltung […] die Landesregierung […] keine weiteren Möglichkeiten [sieht]“. Dies erweist sich als eine völlig unbefriedigende Antwort.

BVB / FREIE WÄHLER hält regelmäßige, stichprobenartige Kontrollen der Halter von Listenhunden im öffentlichen Bereich für unerlässlich. Gesetze sind ohne eine Überprüfung ihrer Einhaltung sinnlos. Zudem setzen wir uns für eine Hundeschulpflicht für Vertreter der Rassenliste ein.

In den Augen von BVB / FREIE WÄHLER liegt der Grund für die gesteigerte Aggressivität einiger Kampfhunde weniger an deren Rassezugehörigkeit, als vielmehr am Hintergrund ihrer Haltung. Oft werden Vertreter vermeintlich gefährlicher Rassen als Statussymbole und ohne vorherige Grundkenntnisse der Hundehaltung angeschafft, was schnell zur Überforderung der Halter führt. Die betreffenden Tiere werden häufig aufgrund schlechter Sozialisierung und mangelnder Erziehung auffällig und zu einer Gefahr für ihre Umwelt. Der Besuch einer Hundeschule trägt nicht nur zur Sozialisierung junger Hunde bei, sondern unterstützt neue Hundehalter zudem bei der Erziehung und dem Verstehen ihrer Tiere.

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