Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion fordert, die Zahl der Brände von Elektrofahrzeugen zu ermitteln, hierfür Vorsorge zu treffen und Funklöcher endlich zu schließen!
In einer parlamentarischen Anfrage stellte die Landtagsabgeordnete Christine Wernicke (BVB / FREIE WÄHLER) daher die Frage: „Wie viele Elektro-Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Hochspannungsbatterien brannten in den vergangenen fünf Jahren in Brandenburg?“. Antwort aus dem Innenministerium: „Der Landesregierung liegen keine diesbezüglichen Informationen vor.“ Hierzu Christine Wernicke: “ Angesichts der geplanten Steigerung der Elektromobilität sollte das Ministerium anhand dieser Zahlen die Träger des Brandschutzes, also die Kommunen, für den zukünftigen Bedarf an Ausrüstung und Ausbildung zur Bekämpfung solcher Brände unterstützen. Es ist unverständlich, warum die Landesregierung hier keine Zahlen nennen kann.“
Vor allem Freiwillige Feuerwehren in Brandenburg stehen beim Brand von Elektrofahrzeugen vor großen Herausforderungen. Denn mit traditionellen Methoden lassen sich Brände von Lithium-Ionen-Akkus nur schwer unter Kontrolle bringen. Durch Kurzschlüsse besteht zudem noch tagelang die Gefahr der erneuten Selbstentzündung. Beschädigte Fahrzeuge müssen daher unter Beobachtung bleiben. Oft müssen die Retter sie sogar vorsorglich in einem Wasserbad versenken oder mit Sand abdecken. Das Land muss die Feuerwehrleute entsprechend schulen lassen und Ausrüstung vorhalten.
Fortschritt bei digitalen Rettungsdatenblättern
Einen Lichtblick gibt es jedoch für die Feuerwehr: Seit 31.03.2022 sollten alle fünf Regionalleitstellen die Möglichkeit haben, über das Kennzeichen den Fahrzeugtyp zu bestimmen. So können sie elektronisch die entsprechenden Rettungsdatenblätter anfordern und an die Einsatzkräfte vor Ort weiterleiten. Diese enthalten Grafiken, wo Kraftstofftank und Batterien verbaut sind und wo beim entsprechenden Fahrzeugtyp die Karosserie speziell verstärkt wurde. Rettungskräfte können so leichter Gefahren erkennen und eingeklemmte Unfallopfer schnell und sicher freischneiden. Doch wir sind skeptisch, ob die Möglichkeit tatsächlich überall genutzt werden kann. Denn es ist fraglich, ob alle Freiwilligen Feuerwehren Geräte haben, um die digitalen Rettungsdatenblätter zu empfangen. Auch bei der digitalen Infrastruktur ist Wernicke skeptisch: „Es gibt in Brandenburg leider immer noch viele Funklöcher, was am Unfallort den Empfang der Daten viel zu oft unmöglich macht.“
Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion fordert daher von der Landesregierung, die Zahl der Brände von Elektrofahrzeugen zu ermitteln, die Ausrüstung und Ausbildung finanziell zu unterstützen und die Funklöcher im Land endlich zu schließen.