Knapp 100 Zuhörer in Wandlitz: Großes Interesse Information zur Wasserknappheit in Brandenburg – zusätzliche Veranstaltung in Panketal
Wandlitz – Das Interesse an der Veranstaltungsreihe „Wasserversorgung: Geht uns das Wasser aus?“ wächst weiter. Die jüngste Veranstaltung in Wandlitz stellte mit knapp 100 Besuchern einen neuen Rekord auf. Aufgrund des großen Zuspruchs zur Veranstaltungsreihe wurde bereits ein weiterer Termin am 6. September in Panketal hinzugefügt. Der Bernauer Landtagsabgeordnete Péter Vida wird ab 19 Uhr in der Grundschule in Zepernick über Probleme und Lösungen diskutieren und der Frage nachgehen, ob Verbote wirklich etwas bringen.
Probleme der Wasserversorgung
Der Veranstaltungsort wurde ausgewählt, da Wandlitz bereits jetzt jetzt Probleme mit der Wasserversorgung hat. Seit Jahren beschwerten sich Bürger regelmäßig über schmutziges, an Öl erinnerndes, Wasser, das aus der Trinkwasserleitung kommt. Als eine mögliche Ursache wird der hohe Wasserbedarf im Sommer vermutet. Durch die hohe Fließgeschwindigkeit würden sich Ablagerungen in den Leitungen lösen. Somit verursacht auch in Wandlitz der hohe Wasserbedarf Probleme – wenn auch auf andere Weise als in den bisherigen Veranstaltungsorten wie Seddiner See oder Peitz. Dort führt der sinkende Grundwasserspiegel bereits zu schrumpfenden Seen. In Strausberg, Grünheide und Schöneiche hat der lokale Wasserzweckverband Strausberg Erkner (WSE) sogar schon die Rationierung des Wassers für die Bevölkerung angekündigt. Was angesichts des im Verbandsgebiets angesiedelten Tesla Gigafactory und deren Expansionsplänen eine besondere Brisanz mit sich bringt.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch den Landtagsabgeordneten Péter Vida, der aus dem benachbarten Bernau stammt. Zeschmann erläutert in den Veranstaltungen die Probleme der Wassersituation und Trinkwasserversorgung in Brandenburg allgemein und im Verbandsgebiet des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) im Speziellen. Zeschmann hierzu: „Höhere Temperaturen mit steigender Verdunstung und sinkende Niederschläge führten in Brandenburg zu immer weiter sinkenden Grundwasserspiegeln. Darauf hat die Landesregierung in den letzten Jahren und Jahrzehnten – denn so lange geht das schon – nicht reagiert. Stattdessen plant sie nun ab 2023 auch noch in ganz Brandenburg die Genehmigungen der Wasserversorger für die Förderung von Wasser um 20% unter dem Namen „Klimaabschlag“ zu kürzen und verschärft auf diese Weise die Situation noch weiter.“
Wie lassen sich die Probleme lösen?
Für Zeschmann ist klar: Die Landesregierung darf das Problem nicht auch noch durch weitere Verknappung und erzwungene Rationierung verschärfen. Sie muss es vielmehr organisatorisch und technisch angehen. Etwa eine effizientere Nutzung des Wassers finanziell fördern wie den Einsatz von Regenwasser statt Trinkwasser für Gartenbewässerung und Toilettenspülung. Die Industrie muss verpflichtet werden, wo immer möglich von Entsorgung auf Aufbereitung und Wasserkreislauf umzustellen. Die Städte und Gemeinden müssen finanziell in die Lage versetzt werden mehr Rückhaltebecken und andere Gegebenheiten um zum Auffangen von Starkregen und zu dessen Versickerung vor Ort bauen zu können, damit der Abfall der Grundwasserspiegel möglichst gestoppt werden kann.
Die Landesregierung muss zudem die Wasserverbände dabei unterstützen, gereinigtes Abwasser als zukünftiges Grundwasser zu versickern, statt es über die Flüsse in die Meere zu entsorgen. Dazu sind jedoch vierte Klärstufen in den Klärwerken zu bauen, den wiederum das Land finanziell unterstützen muss. Und nicht zuletzt muss sie die Voraussetzungen für einen überregionalen Ausgleich schaffen. Dünn besiedelte Regionen mit Wasserüberschüssen könnten gegen Bezahlung dicht besiedelte Gebiete mitversorgen, die sich nicht aus eigenen Wasservorkommen versorgen können. Dazu müssen jedoch Leitungen gebaut werden, die die Verbandsgebiete verbinden. Auch das müsst das Land finanziell unterstützen, sonst müssten die Kunden der Wasserversorger das bezahlen.
Mit den Gästen entspannen sich im Anschluss interessante Diskussionen, aus denen Zeschmann viele Anregungen in den Landtag mitnehmen kann. Große Einigkeit gab es dabei beim Lösungsansatz das Sparen und Wiederverwerten von Wasser zu fördern, statt das Wasser einfach zu rationieren. Philip Zeschmann und seine Kollegen aus der BVB / FREIE WÄHLER Landtagsfraktion freut sich bereits auf weitere Gespräche mit den Gästen der kommenden Veranstaltungen.
Kommende Veranstaltungen der Infotour „Wasserversorgung – Geht uns das Wasser aus?“
- 18.8.2022, 18:30 Uhr, Hoppegarten (Hönow Hotel, Dorfstraße 25, 15366 Hoppegarten)
- 22.8.2022, 19 Uhr, Neuenhagen (Bürgerhaus Neuenhagen, Hauptstraße 2, 15366 Neuenhagen)
NEU – ZUSÄTZLICHER VERANSTALTUNGSTERMIN: - 6.9.2022, 19 Uhr, Panketal (Grundschule Zepernick, Schönerlinder Str. 47, 16341 Panketal)