Corona-Maßnahmen zwischen Berlin und Brandenburg nicht abgestimmt

21. Apr. 2020

Einen besonderen Schildbürgerstreich haben sich die Landesregierungen von Brandenburg und Berlin geleistet. Ihre Corona-Maßnahmen sind so schlecht abgestimmt, dass man in der S-Bahn ab 27. April zum Mundschutz verpflichtet ist – oder auch nicht. Je nachdem, wo die Bahn gerade fährt.

So könnte man in Bernau ohne Maske in die S-Bahn steigen, ohne behelligt zu werden. Ab der Station Buch ist das Ganze dann aber eine Ordnungswidrigkeit. Denn das Land Berlin will bei der kommenden Lockerung eine Maskenpflicht in Bus und Bahn einführen, um eine zweite Ansteckungswelle zu vermeiden.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) will hingegen keinerlei Pflicht zur Maske einführen. Sie meint, das gäbe ein falsches Gefühl der Sicherheit, Abstand halten sei doch wichtiger. Dass der von ihr selbst empfohlene Abstand von zwei Metern in der Realität einer vollen S-Bahn kaum einzuhalten ist, scheint sie zu übersehen. Und so hat zumindest die Stadt Potsdam inzwischen von sich aus die Maskenpflicht im ÖPNV eingeführt, ohne Frau Nonnemacher zu fragen …

Wenn die Maskenpflicht dafür sorgt, dass die Lockerungen ohne neue Corona-Welle möglich werden, sollten wir diese Pflicht einführen. Auch wenn es vielleicht erst mal lästig ist. Denn ein langer Stillstand würde das Land wirtschaftlich ruinieren. Klar ist aber, dass vom Land endlich für die kostengünstige Versorgung mit Masken gesorgt werden muss. Denn ohne Masken ist eine Maskenpflicht sinnlos.

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