Die jüngste PISA-Studie und der IQB-Bildungstrend werfen ein schlechtes Licht auf die Bildungsstrukturen in Brandenburg. Die Kompetenzen von Viert- und Neuntklässlern in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften haben weiter abgenommen und Brandenburger Schüler landeten dabei im Bundesvergleich auf den hinteren Plätzen. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa jeder dritte Neuntklässler die Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA) im Bereich Lese- und Hörverständnis in Deutsch nicht erreicht hat.
Ein Hauptgrund für diese Bildungsmisere ist der anhaltende Lehrkräftemangel, der zu einem kontinuierlichen Anstieg des Unterrichtsausfalls führt. Allein im Schuljahr 2022/23 fielen an allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft 348.963 Unterrichtsstunden ersatzlos aus, was 2,5 % des Unterrichtsstundensolls entspricht. Diese Situation darf nicht länger hingenommen werden.
Als Gesellschaft sind wir alle mitverantwortlich dafür, dass unsere Kinder die bestmögliche Bildung erhalten. Doch diese Verantwortung liegt in besonderem Maße bei unserer Regierung und ihren Vertretern, insbesondere den Ministerinnen und Ministern, die für das Bildungswesen verantwortlich sind und den Landeshaushalt strukturieren. Daher fordern wir konkrete Maßnahmen, um der Bildungsmisere entgegenzuwirken.
Unser Vorschlag: Die Gehälter von Ministerinnen und Ministern sollen entsprechend dem prozentualen Anteil des Unterrichtsausfalls gekürzt werden.
Mit diesem Vorschlag wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Wer eine vollumfängliche Bildung für unsere Schüler nicht gewährleisten kann, sollte in gleichem prozentualem Umfang persönlich finanziell zur Kasse gebeten werden. Es müssen Anstrengungen unternommen werden, sich fortan stärker zu engagieren, gegen die Bildungsmisere in unserem Land anzukämpfen.
Lesen Sie hier unseren Antrag (Drucksache 7/9697):
Recht und billig: Kürzung der Ministergehälter entsprechend Unterrichtsausfall