Rettet den Spreewald

Worum geht es beim Thema Rettet den Spreewald?

Das Land Brandenburg plant seit 2014, zur Erfüllung von EU-Vorgaben, mindestens 2% seiner Landesfläche zu Wildnisgebieten zu erklären. Bis 2020 sollte sich die Natur auf ca. 60.000 Hektar nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten ungestört entwickeln und Wildnis entstehen. Bislang sind aber nur 1% der Landesfläche als Wildnis ausgewiesen worden. Deshalb sollten nun Landeswaldflächen im Spreewald aus der aktiven Waldbewirtschaftung genommen und zu Wildnis werden.

Druck von BVB / FREIE WÄHLER und der Bürgerinitiative „SpreeWald statt Wildnis“ erzeugt Bewegung: Die Landesregierung gibt ihre umstrittenen Pläne zur Umwandlung großer Teile des Spreewaldes in ein Wildnisgebiet auf.

Anstatt Wildnisgebiete auszuweisen, überlegt die Regierung nun, Teile des Spreewaldes in sogenannte Naturwaldentwicklungsflächen umzuwandeln. Anders als bei Wildnisflächen sind hier jedoch Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen möglich. Die Flächen können außerdem im Rahmen des allgemeinen Waldbetretungsrechtes auf eigene Gefahr begangen werden. Also keine Wildnis und kein Betretungsverbot für die Menschen.

Keine Siedlungen, keine Infrastruktur und sofortiges Verbot von Jagd und Fischerei!

Wildnis bedeutet nach den bundesweiten Qualitätskriterien, dass auf der gesamten Fläche keine menschlichen Eingriffe mehr stattfinden dürfen und dort spätestens nach Ablauf von in der Regel 10, in Ausnahmefällen bis zu 30 Jahren ausschließlich natürliche Prozesse wirken sollen. Langfristig wird jegliches Betreten durch den Menschen ausgeschlossen. Siedlungen, bewohnte Einzelgebäude und jegliche Infrastruktur, wie Verkehrseinrichtungen, Stromleitungen oder Anlagen zur Schifffahrt müssen zurückgebaut werden und wird es dann nicht mehr geben. Jagd und Fischerei sind sofort verboten. Damit sind der Tourismus, die wirtschaftliche Basis und die Lebensgrundlage für tausende Menschen im Gebiet des Spreewaldes akut gefährdet.

Bürgerinitiative konnte erste Pläne verhindern

Noch im Herbst 2022 sahen erste Überlegungen vor, über 1.000 Hektar im Biosphärenreservat, insbesondere den wertvollen Hochwald, zur Wildnis zu erklären. Hier ist es den Menschen im Spreewald gemeinsam mit der Bürgerinitiative „SpreeWald statt Wildnis“ gelungen, dass Umweltminister Axel Vogel von seinen ursprünglichen Plänen im Oberspreewald Abstand nahm. Nun plant er jedoch weiterhin 233 Hektar im Bereich des Unterspreewaldes bei Schlepzig als Wildnis auszuweisen.

Schäden der vorherigen Wildnisausweisung schon heute unübersehbar

Das Hauptargument für dieses Vorhaben ist, die Natur besser schützen zu wollen. Allerdings wird hierbei vergessen, dass der Spreewald eine Kulturlandschaft ist, die ohne den Einfluss des Menschen so nicht existieren kann. Wenn in den Wildnisgebieten die notwendige Pflege der Gräben und Fließe unterbleibt, verlieren sie ihre Funktion, den Wasserstand im Spreewald zu regulieren und verstopfen. Das ist eine große Gefahr für die Schwarzerlenbestände. Denn wenn sich sich in der Folge das Wasser staut, wird der empfindliche Erlenwald dauerhaft überflutet und stirbt ab. Ein Effekt, der in den bereits seit Jahren bestehenden Wildnisgebieten schon deutlich zu beobachten ist: Tote Schwarzerlenbestände, soweit das Auge reicht.

Wenn Naturschutz mehr schadet als er nutzt: Berechtigte Sorgen ernst nehmen!

Die Sorgen der Spreewälder um ihre Kulturlandschaft, sind daher absolut berechtigt und müssen von den Verantwortlichen endlich ernst genommen werden. Wir als Fraktion BVB / FREIE WÄHLER unterstützen daher die Bürgerinitiative „SpreeWald statt Wildnis“, eine weitere Wildnisausweisung im Spreewald zu verhindern. Gleichzeitig fordern wir die Landesregierung auf, die notwendige Pflege des Spreewaldes wieder zu verstärken und den Hochwasserschutz sicherzustellen. Der Schutz des Spreewaldes mit seiner einzigartigen Natur ist wichtig, doch dazu braucht es Augenmaß, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Es zeigt sich, dass ideologiegetriebener, blinder Aktionismus genau das Gegenteil von dem bewirken kann, was eigentlich gewollt ist. Die Menschen hier vor Ort setzen sich über Generationen für den Schutz und den Erhalt dieser wundervollen Kulturlandschaft ein. Hört auf sie!

Wie die Landesregierung eine Kulturlandschaft zerstören wollte...

https://www.youtube.com/watch?v=9245-RtkaW8

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